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Unter dem Motto »Mein Acker, multiple Ansprüche – wie viel verträgt der ländliche Raum noch?« hat die Deutsche Landeskulturgesellschaft (DLKG) auf ihrer 45. Bundestagung vom 24. bis 26. September 2025 in Ulm ein hochaktuelles Thema aufgegriffen und intensiv diskutiert. Mein Acker – das ist mehr als nur ein Stück Land. Das ist Identität, Lebensgrundlage und auch Heimat. Multiple Ansprüche – das verweist auf eine Entwicklung, die tagtäglich spürbar ist: Der ländliche Raum ist nicht mehr nur Ort der Landwirtschaft, sondern unter anderem auch Energieproduzent, Klimapuffer, Baufläche, Naherholungsraum sowie Biodiversitätsreservat.
Die ländlichen Gebiete stehen unter starkem Druck: Die Landwirtschaft muss den wachsenden Anforderungen an Nahrungsmittelproduktion, Klimaschutz und nachhaltiger Nutzung gerecht werden. Gleichzeitig geht es darum, die vielfältigen Ansprüche an den ländlichen Raum zu balancieren – von der Land- und Forstwirtschaft über den Naturschutz bis hin zur Energiewende. Wie viel Belastung verträgt dieser Raum, und wo sind Grenzen zu ziehen? Welche Folgen hat die Veränderung von Landnutzung und wie können wir die Balance wahren, um negative Auswirkungen zu minimieren?
Im Rahmen der Bundestagung wurden nicht nur die Herausforderungen, sondern auch die Lösungen ins Auge gefasst. Die rund 120 Teilnehmenden erlebten eine spannende Mischung aus theoretischen Erkenntnissen zur Folgenabschätzung von Landnutzungsänderungen, erfolgreichen praxisorientierten Umsetzungsbeispielen und einem Blick auf die Landwirtschaft der Zukunft. Dabei konnten sich die Teilnehmenden in einem moderierten Workshop „Landnutzungsänderungen: viele Facetten, viele Perspektiven“ selbst mit Ihren Sichtweisen, Ideen und Anregungen aktiv in die Diskussion einbringen.
Umrahmt wurde das Tagungsprogramm von zahlreichen Grußworten: Sabine Kurtz (Staatssekretärin, Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg), Ina Abel (Vorsitzende der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nachhaltige Landentwicklung), Jürgen Eisenmann (Abteilungsleiter, Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg) sowie Stefan Tluczykont (Dezernent, Landratsamt Alb-Donau-Kreis) setzten in ihren Begrüßungsreden besondere Akzente. In ihren Beiträgen würdigten sie die Bedeutung der Ländlichen Entwicklung als verlässliche Partnerin bei der Gestaltung unserer ländlichen Regionen als Lebens- und Wirtschaftsraum und bei der Lösung von Nutzungskonflikten. Mit ihren anerkennenden Worten unterstrichen die Rednerinnen und Redner den hohen Stellenwert, den die ländliche Entwicklung für die Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums einnimmt.
Am ersten Tag wurde die Thematik in den Fachvorträgen aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtet: Zuerst betrachtete Prof. Dr. Olaf Kühne von der Universität Tübingen das Thema aus sozialwissenschaftlicher Sicht. Soziale Dynamik und Flächennutzung: welche Zusammenhänge ergeben sich hier? Im Anschluss zeigte Frau Dr. Ursula Geßner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt, wie der Blick aus dem All Veränderungen in der Landnutzung sichtbar macht. Schließlich eröffnete Herr Dr. Christian Sponagel von der Universität Hohenheim eine ökonomische Perspektive für den Umgang mit Flächennutzungskonkurrenzen aus Sicht der Landwirtschaft.
Auch am zweiten Tag wurde das Tagungsthema intensiv behandelt. Frau Dr. Juliane El Zohbi (Climate Service Center Germany (GERICS) Helmholtz-Zentrum hereon GmbH) referierte über die Klimaveränderung in Deutschland und deren Folgen. Frau Martina Hunke-Klein (Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen) stellte die Klimaanpassungsstrategie des Landes Nordrhein-Westfalen vor. Sie ging zudem darauf ein, wie die Instrumente der ländlichen Entwicklung und insbesondere die Flurbereinigung helfen können, Landschaften robuster gegen die Folgen des Klimawandels zu machen. Herr Wolfgang Koller vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis erläuterte, welche Herausforderungen die Kreisentwicklung in einem großen Flächenlandkreis mit sich bringt. Der Europaabgeordnete Stefan Köhler legte den aktuellen Stand der Diskussionen zur Ausrichtung des mehrjährigen Finanzrahmens und zur Weiterentwicklung der Gemeinsamen Agrarpolitik in der Europäischen Union dar. Prof. Dr. Enno Bahrs (Universität Hohenheim) zeigte, wie eine nachhaltigere Landwirtschaft auch die Grundlage für nachhaltigere Lebensmittel schaffen kann und erläuterte das innovative Anbausystem „Nachhaltigere Landwirtschaft 4.0 Ohne chemisch-synthetischen Pflanzenschutz“ (NOcsPS). Herr Jürgen Maurer vom Landesbauernverband Baden-Württemberg warf in seinem Vortrag die wichtige Frage auf: Wie bleibt unser Agrarstandort zukunfts- und wettbewerbsfähig? Schließlich stellte Herr Gawan Heintze vom Technologie- und Förderzentrum für Nachwachsende Rohstoffe mit dem Thema Agri-Photovoltaik der Zuhörerschaft die Energielandschaften der Zukunft vor. Dabei wurde ein innovatives Konzept, das Landwirtschaft und Energieerzeugung verbindet, präsentiert.
Abgerundet wurde das Programm der Bundestagung durch drei Exkursionen, bei denen die Teilnehmenden unterschiedliche Projekte der ländlichen Entwicklung hautnah erleben konnten. Hierzu gehörten: innovative Flurneuordnungen im Landkreis Biberach, Wasser im Wandel in Staig und ein kulturhistorischer Ausflug in die urgeschichtlichen Schätze von Blaubeuren und Schelklingen.
Traditionell wird im Rahmen der Bundestagung der DLKG-Förderpreis für besonders herausragende Leistungen zur Gestaltung und Nutzung ländlicher Räume verliehen. In diesem Jahr wurde die Gemeinde Staig, vertreten durch den Bürgermeister Herrn Sascha Erlewein, und die Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Staig-Steinberg (Weihung), vertreten durch Herrn Franz Xaver Wahl, ausgezeichnet. In diesem speziellen Projekt der ländlichen Entwicklung gelang es nicht nur die Weihung auf einem langen Teilabschnitt zu renaturieren, sondern dabei auch die Interessen der Landwirtschaft, des Naturschutzes, der Wasserwirtschaft und weiterer Fachrichtungen zielführend in Einklang zu bringen. Die Laudatio hielt Herr Jürgen Eisenmann, Abteilungsleiter im Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg. Im Anschluss stellten Herr Sascha Erlewein und Herr Franz Xaver Wahl das spannende Projekt vor.
Eine ausführliche schriftliche Ausarbeitung aller Fachvorträge wird als Heft 21/2025 in der Schriftenreihe der DLKG publiziert (kostenfreies Download).